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Sklaverei heute?!

Gibt es heute noch Sklaverei im klassischen Sinne? Werden heutzutage noch Schwarze als Sklaven gehalten? Ja, allein im Niger schätzungsweise 40.000.

Einige Anekdoten aus dem Niger, bei denen es einem anders wird:

"Gib deine Schuhe dem Sklaven, er wird sie putzen!"

Eine schockierende Aussage. Der Sklave soll meine Schuhe putzen? Ernsthaft?

Sklaven zu haben ist nicht ungewöhnlich für die nigrischen Eliten. Sie nennen sie in Französisch unbefangen "esclave", Sklave. Es seien Nachfahren von seit Jahrhunderten versklavten Haoussa, einer großen schwarzen Volksgruppe in Westafrika, erzählen sie und lächeln freundlich. Es ginge ihnen gut, sie hätten alles, was sie brauchten.

Meine Schuhe sind übrigens sandig geblieben...

"Unseren Sklaven geht es gut, sie haben Essen und Unterkunft!"

Zumindest der zweite Halbsatz stimmt. Ich habe auch nie Gewalt, Missbrauch oder eiserne Ketten gesehen. Dasselbe gilt allerdings für ihre Ziegen. 

Viele "Sklaven" identifizieren sich sogar mit dem Volk der Tuareg, sprechen ihre Sprache und hinterfragen ihre Lebensumstände nicht. 

In den Städten werden sie manchmal Boy oder Bonne genannt und teilweise sogar wie Angestellte bezahlt. Allerdings stehen auch sie jeden Tag rund um die Uhr ohne Unterbrechung zur Verfügung, wohnen auf dem Gelände ihrer Herrschaften usw. 

"Einen Sklaven heiraten? Niemals, meine Familie würde mich verstoßen!"

Die Sozialstruktur der Tuareg ist fest umrissen: Ihr Ehrenkodex gebietet zumindest den höheren Kasten eine Ehe innerhalb der eigenen Gesellschaftsschicht. Die Kaste der Schmiede etwa ist allgemein geächtet und gilt als verschlagen, böse und unehrlich. Sie bildet mit der Kaste der Sklaven das untere Ende einer strikten sozialen Hierarchie. 

Es gibt weder die Möglichkeit des Aufstiegs, noch ist eine Vermischung akzeptiert, nicht einmal gemeinsames Essen ist üblich. 

Hat das etwas mit dem Islam zu tun?

Früher waren die Tuareg nach plausiblen Quellen vom Christentum geprägt (siehe hier), später wurden sie von Arabern islamisiert und sind bis heute Muslime, obschon in der Regel nicht besonders strenggläubig. Objektiv ist, dass der Islam Sklaverei nicht verbietet, sondern "in rechte Bahnen führen" will: Sie soll "gesetzmäßig" sein, und die Sklaven sollen "gut" behandelt werden. Heute jedoch scheinen es vermehrt kulturell-traditionelle sowie wirtschaftliche Gründe zu sein, aus denen die Sklaverei besonders in einigen afrikanischen und arabischen Ländern noch aufrechterhalten wird (mehr Infos hier).

Jedenfalls gibt es noch Sklaven

Es gibt moderne Arbeitssklaven, aber auch Sklaven "wie früher": unfrei, leibeigen, schwarz, rechtlos, zur Arbeit geboren, ohne Privateigentum, von bestimmten Volksgruppen gehandelt.

Sind eigentlich die Millionen, die die BRD dem Niger an Entwicklungshilfe zahlt, an bestimmte Bedingungen wie Menschenrechte geknüpft? Fragen über Fragen, man sollte einmal darüber sprechen. 

 

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