Hütten, Tankstellen, und im Sommer Malaria: Straßen in Agadez
Heute morgen war ich im schönen Ruhrgebiet tanken und musste an den Niger denken...
In Agadez bin ich lange an "Tankstellen" vorbei gegangen und habe sie für halblegale Alkoholbuden gehalten: Behelfsmäßige Karren oder zusammengenagelte Bretter an jeder größeren Kreuzung, eine Handvoll 1l - Flaschen voll gelblicher Flüssigkeit darauf.
Es handelt sich dabei aber tatsächlich um Sprit für die allgegenwärtigen Motorräder, die im Niger die Straßen dominieren:
Motorrad fährt hier jeder, der es kann. Und zwar so, wie er will: Ohne Führerschein, ohne Helm, manchmal mit einer Ziege auf dem hinteren Sitz oder drei Kindern oder einer Stange voller Hühner. Vermutlich ist das nicht nur typisch Agadez, sondern grundsätzlich ein westafrikanisches Phänomen, aber ich nutze einmal die Gelegenheit ein paar Straßenimpressionen aus Agadez zu teilen.
Was der Zustand der Straßen bzw. Flächen mit Malaria zu tun hat:
Während der Regenzeit von Juni bis September sind viele "Straßen" nicht passierbar: Die Wassermassen stehen zwischen den Häusern und versickern nur langsam.
In den stehenden Pfützen waschen sich die ärmeren Menschen, sie trinken aus ihnen ebenso wie ihre Tiere. Weil die Pfützen während der Regenzeit häufig so lange stehen, bis es erneut regnet, ist sie auch die Malaria-Saison, denn die faktisch einzige Übertragungsart von Malaria sind Mücken, die solche Gewässer lieben: