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Annalena Baerbock im Niger - Melonenschaukeln und Millionensummen

Braucht der Niger mehr Geld? Außenministerin Annalena Baerbock in Afrika.

"Baerbock verspricht Niger und Nachbarländern mehr Geld", "Baerbock [...] Hilfe gegen Hungersnot", "Baerbock fordert im Niger mehr Mittel", "Baerbocks Versprechen": Neben Sympathie für ihr Outfit, ihr Auftreten und ihr herzhaftes Lachen beim Melonentragen sind es vor allem solche Schlagzeilen, die die Afrika-Reise von Außenministerin Annalena Baerbock im April 2022 medial begleiteten. 

 

Baerbock Niger Entwicklungshilfe

 

Gut gemeint ist gut gemacht? 

Persönlich glaube ich, dass Frau Baerbock es gut meint und wirklich helfen möchte.

Sachlich muss ich aber einfach fragen, welchen Sinn es hat die Milliardensummen an Entwicklungshilfe (bzw. schöner formuliert: Entwicklungszusammenarbeit) weiterhin zu erhöhen. 

Schließlich verfügt allein das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über ein jährliches Budget im Milliardenbereich - kirchliche Hilfswerke, Welthungerhilft und private Stiftungen kommen noch hinzu!

Wenn Entwicklungshilfe die Entwicklung armer Länder fördert, müssten sich Länder wie der Niger seit ihrer formellen Unabhängigkeit 1960 weiter entwickelt haben - Haben sie das? Kommt die Hilfe bei den Menschen an? Sind die Nigrer in den letzten Jahrzehnten reicher geworden? Hat Entwicklungshilfe ihr Ziel erreicht und sich selbst (wenigstens zum Teil) überflüssig gemacht?

 

Über 150 Milliarden US-$ jährlich - Warum bleiben arme Länder trotzdem arm?

Man misst den Entwicklungsgrad in der Regel anhand des von den Vereinten Nationen herausgegebenen Human Development Index (HDI), welcher neben den Sozialproduktswerten pro Kopf auch Kriterien wie die durchschnittliche Lebenserwartung umfasst und den Bildungsbereich anhand von Alphabetisierung und Schulbesuchsdauer analysiert.

Der Niger liegt dabei seit vielen Jahren regelmäßig auf dem letzten Platz und gilt somit als ärmstes Land der Welt. 

Man muss sich eigentlich sehr wundern, dass ein Land mit solch hohem Vorkommen von Bodenschätzen (allen voran Uran, aber auch Erdöl, Phosphate, Kohle, Eisen, auch Silber und Gold) derart arm sein kann. 

Wenn man der These folgt, dass Rechtsstaatlichkeit und Effizienz der öffentlichen Verwaltung konstitutiv für wirtschaftliches Wachstum sind, dann führen die an afrikanische Regierungen ausgezahlten "Hilfsgelder" trotz der enormen Remittances (Rücküberweisungen von Afrikanern im Ausland machen bis zu zehn Prozent des BIPs aus) zwangsläufig zum Machterhalt der uneffizienten afrikanischen Eliten, die sich in Regierungsposition lediglich selbst bereichern. 

 

Baerbock Niger Entwicklungshilfe

(Quelle:kunstsam.de

Niederschmetterndes Ergebnis: nutzlos bis kontraproduktiv! 

Die meisten Entwicklungshilfeleister geben an, dass ihre Projekte erfolgreich sind. Diese Messungen sind jedoch nicht immer aussagekräftig: 

Häufig werden Entwicklungshilfe-Projekte mit dem Ziel der Einkommenserhöhung der Bevölkerung als erfolgreich evaluiert. Im Langzeitvergleich wird jedoch deutlich, dass die Einkommen nach Ende des Projekts wieder sinken, teilweise aufgrund von im Vertrauen auf die ausländische Hilfe nicht erfolgter Eigeninitiative sogar auf Werte unterhalb desjenigen vor dem Projekt.

Ich habe es selbst erlebt, dass einheimische Ortskräfte in langen Listen Aktivitäten angaben, welche den europäischen Geldgebern vorgelegt wurden als Nachweis das erhaltene Geld entsprechend den Anweisungen eingesetzt zu haben - diese Aktivitäten fanden aber nie statt. 

Ich weiß auch, dass es vorkommt, dass gespendete Gegenstände wie Schlafmatten, Moskitonetze, Kochutensilien und Kinderkleidung von den örtlichen Entwicklungshilfe-Mitarbeitern auf dem Markt verkauft werden - anstatt Bedürftigen geschenkt zu werden. Das erfahren die "edlen Spender" natürlich nie, das Geld fließt weiter, einige wenige bereichern sich immer mehr, die Situation vor Ort wird bestenfalls stagnieren, wenn nicht schlechter werden.

 

Baerbock Niger Entwicklungshilfe

Mit Verlaub, Frau Baerbock:

Da können wir wirklich besser Melonen schaukeln, hübsch aussehen und Tuareg-Ohrringe tragen!

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