NEU: VERSAND AUCH NACH ÖSTERREICH UND IN DIE SCHWEIZ

Ein armes kleines Land in Afrika...

Burkina Faso erlebt nur ein gutes halbes Jahr nach dem letzten Putsch den nächsten (Bericht der Tagesschau).

Das vom islamistischen Terror gequälte westafrikanische Binnenland kommt nicht zur Ruhe:

Ein erneuter Militärputsch hat in der Nacht auf den 2. Oktober 2022 den amtierenden Präsidenten Sandaogo Damiba, der seinerseits durch einen Putsch an die Macht gekommen war, abgesetzt. Die Lage im Land ist katastrophal, Terroristen töten nahezu täglich ganze Dörfer, Menschen sterben wie die Fliegen an Mangelernährung und Malaria, die Sicherheitslage ist prekär. Der Aufenthaltsort des bisherigen Präsidenten ist seither unbekannt, Informanten zufolge soll er nach Togo geflohen sein.

Seit Jahren sterben in Burkina Faso Tag für Tag Menschen bei Überfällen und Attentaten. 

Seit Jahren gewinnen in der Sahel-Zone Tag für Tag finanziell gut ausgestattete Extremisten an Einfluss.

Frankreich

Seit Jahren wächst aber auch Tag für Tag der Hass der Burkinabé, der Einwohner Burkina Fasos, auf Frankreich und auf das französische Militär, welches seit der formellen Unabhängigkeit im Land präsent ist und die faktische Kontrolle innehat. Eigentlich ist es egal, was passiert: Schuld hat immer der verhasste ehemalige (?) Kolonialherr Frankreich. 

Präsident Damiba, so heißt es, wollte die Korruption bekämpfen. Er wollte verhindern, dass die burkinischen Soldaten gegen gutes Geld mit den Terroristen gemeinsame Sache machten, ihnen etwa die Reiserouten von Lebensmittelkonvois verrieten. Um dies zu verhindern und ihren Nebenverdienst zu sichern, reagierten die Soldaten mit einem Putsch. 

Und Russland?

Im Zuge des aktuellen Putsches wurden russische Flaggen gehisst. Es gibt pro-russisches Video- und Bildmaterial aus Burkina Faso, das für unsere Ohren einfach nur befremdlich klingt. Was für uns Deutsche im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen in der Ukraine absurd erscheint, ist für die Burkinabé ein verzweifelter Hilfeschrei: "Alles ist besser als Frankreich, Russland soll uns helfen", schreibt mir eine Freundin aus Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos. Russland hat in den letzten Jahren neben China, den USA und natürlich Frankreich viel in Westafrika investiert. Straßen wurden gebaut, Brücken errichtet, Bodenschätze abgebaut. Die Sahel-Sahara-Zone ist reich an Uran, Gold, Öl und vielem anderen, und sie ist aufgrund diverser Umstände sehr leicht auszubeuten. Viele möchten davon profitieren. 

Und wir?

Der Hass auf Frankreich, der in Westafrika allgegenwärtig ist, worin liegt er begründet? Woher kommt beispielsweise (und nur beispielsweise) das Uran, mit dem der auch bei uns beliebte französische Atomstrom produziert wird? Unter welchen Bedingungen wird es abgebaut? Wer profitiert, wer leidet? 

Warum sind in einem souveränen Staat seit Jahrzehnten zigtausende ausländische Soldaten stationiert? Welche Interessen bedienen sie?

Wie sieht es aus mit den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Afrika und der EU? Welche protektionistischen Abwehrzölle und Importsteuern müssen arme Länder zahlen, um am europäischen Markt teilhaben zu können? 

Aber schließlich ist es "nur" Burkina Faso. Ein kleines, armes Land in Afrika. Innerhalb von weniger als zehn Jahren von Frieden und Sicherheit hin zu Terror, Mord und Putsch. Es ist ja nur Burkina Faso...

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